Die Bibel entdecken

Die eine Bibel gibt es nicht – jede Übersetzung ist zugleich Interpertation der ursprünglichen Texte.
Luther-Bibel
Die Lutherbibel ist der maßgebliche Bibeltext der Evangelischen Kirche in Deutschland und ihrer Gliedkirchen für Gottesdienst, Unterricht und Seelsorge. Diesen Text benutzen die gottesdienstlichen Bücher, er wird gebraucht, wenn die EKD und die Gliedkirchen offiziell reden. Er ist der in den Schulen eingeführte Bibeltext für den evangelischen Religionsunterricht. Der sprachgeschichtliche Rang der Lutherübersetzung ist unvergleichlich. Die Genauigkeit, ebenso wie die sprachschöpferische Freiheit der Übersetzung Luthers machen seine Bibel heute noch zum klassischen Bibeltext deutscher Sprache und zum zentralen Text der evangelischen Kirche. 2016 erschien die revidierte Lutherbibel 2017.
Einheitsübersetzung
Die Einheitsübersetzung ist der offizielle »einheitliche« Bibeltext für alle römisch-katholischen Diözesen im deutschsprachigen Raum. Neues Testament und Psalmen sind in ökumenischer Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche in Deutschland entstanden. Die Einheitsübersetzung wurde 1962–1980 erarbeitet. Sie fußt auf den hebräischen bzw. aramäischen und griechischen Grundtexten und berücksichtigt die Vulgata-Übersetzung nicht in besonderer Weise. Philologische Genauigkeit und gehobenes modernes Deutsch zeichnen sie aus. Seit Dezember 2016 ist die revidierte Fassung erhältlich. Seit die Einheitsübersetzung von 1980 abgeschlossen worden war, haben sich die Sprache und auch wissenschaftliche Erkenntnisse weiter entwickelt. Das zeigt sich jetzt in den Texten der neuen Einheitsübersetzung.
Basis-Bibel
Das Internet ist dabei, traditionelle Leitmedien wie Zeitung oder Hörfunk / Fernsehen abzulösen. Damit hat sich auch die Fülle von Informationen, die an einem Tag rezipiert werden will, vervielfacht, und entsprechend weniger Zeit steht für das einzelne Medium zur Verfügung. Da am Bildschirm stets zugleich eine gewisse »informationelle Kurzsichtigkeit« zu verkraften ist, muss die sprachliche Struktur der vermittelten Informationen in einer Weise gestaltet sein, die unmittelbar überschaubar und eingängig ist – andernfalls wird sie entweder gar nicht erst wahrgenommen oder sofort wieder vergessen.
Gute-Nachricht-Bibel
Die Gute Nachricht folgt (weiterhin) dem Übersetzungsprinzip der sogenannten „dynamischen Äquivalenz“ von Eugene A. Nida. Während die sogenannte philologische Übersetzung textorientiert arbeitet (so dass das Ergebnis im Prinzip rückübersetzbar wäre), arbeitet die „kommunikative“ Übersetzung rezipientenorientiert. d. h., sie will beim Leser und Hörer heute die gleiche informative und emotionale Wirkung erzielen („dynamische Äquivalenz“), wie es der Text bei seinem Hörer damals tat. Dies hat zur Folge, dass ganze Formulierungen ausgetauscht werden und Erläuterungen in den Text eingebracht werden, die dem Leser damals geläufig waren, dem Leser heute aber mitgeteilt werden sollen. Die Gute Nachricht Bibel 1997 ist gegenüber der Fassung von 1982 zu einer gemäßigten Anwendung dieses Prinzips zurückgekehrt. Für den Einstieg in das Bibellesen des Einzelnen, auch für Lesungen bei Andachten usw., z.B. wenn schwierige Texte ohne Auslegung bleiben, kann die Gute Nachricht gute Dienste tun.
Elberfelder Bibel
Mit der Elberfelder Bibel (revidierte Fassung 1991) hat der Brockhaus-Verlag eine Übersetzung veröffentlicht, die dem Urtext der Bibel mit höchster Genauigkeit folgt. Dabei werden gelegentlich sprachliche Holprigkeiten in Kauf genommen. Es handelt sich also um eine klassische „philologische“ Übersetzung. In der Hand von Studierenden der Theologie leistet die Elberfelder Bibel als Übersetzungshilfe bei schwierigen hebräischen und griechischen Passagen gute Dienste. Auch für bibellesende Gemeindegruppen ist die Elberfelder Bibel als Referenztext mit Nähe zum Urtext sehr geeignet.
Zürcher Bibel
Die Zürcher Bibel, auf die Reformation Zwinglis zurückgehend, wurde in den Jahren 1907 – 1931 „nach dem Grundtext aufs Neue übersetzt“. Dabei stand die philologische Korrektheit der Übersetzung entschieden im Vordergrund, auf die Erhaltung der traditionellen Sprache wurde keine Rücksicht genommen. Die Revisionsarbeit begann 1987 und wurde 2006 abgeschlossen. Sie strebt wieder eine hohe philologische Genauigkeit an, diesmal allerdings mit einer geschmeidigeren Sprache. Die Revision verspricht gegenüber der klassischen Züricher Bibel, besonders im Neuen Testament, einen Gewinn.
Bibel-Links
- Deutsche Bibelgesellschaft Shop
- Bibel-Infos auf der EKD-Homepage
- Wissenswertes rund um die Jahreslosung
- Deutsche Bibelgesellschaft
- Bibelmobil
- Bibleserver.com
- Weltbund der Bibelgesellschaften
- Zeittafel Bibel-Überlieferung
- Bibelzentrum Barth
- Europäische Bibeldialoge
- Bibelhaus Frankfurt
- Bibelgalerie Meersburg
- bibliorama – das bibelmuseum stuttgart